-SUNDEN
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Ähnliches gilt, ist es nicht getan. Die zu den
Spikes gelieferten Kontermuttern werden
bei der Installation gerne „übersehen",oder
allenfalls halbherzig mit den Fingern festge-
dreht. Das reicht nicht! Findet sich kein pas-
sender Schlüssel im Lieferumfang, müssen
Sie sich eben anderswo einen besorgen.
Hauptsache, die Spikes sitzen fest.
Dass mit den Verbindungen von Racks und
Gerätegehäusen genauso zu verfahren ist,
liegt auf der Hand.Jeder Undefinierte, locke-
re Übergang vermindert die punktgenaue
Perfektion der Reproduktion, die für eine
authentisch und selbstverständlich erschei-
nende Darstellung mit möglichst geringen
technoiden Artefakten unabdingbar ist. Na
los, machen Sie den Rütteltest und vertrei-
ben Sie die Wackelteufel!
HIFI-SÜNDE №6
Fünf g erad e
sein lassen
S
eine Lautsprecher aufzustellen, das ist
ein kleines Abenteuer. Man erlebt, wie
sich aus einem relativ ungeordneten, tonal
inhomogenen Sammelsurium vonTönen ein
Klangbild herauszuschälen beginnt, wie es
beim Vor- und Zurückschieben, beim seit-
lichen Hin- und Herrücken sowie beim
Rein- und Rausdrehen an Natürlichkeit,
Überzeugungskraft und Finesse gewinnt.
Hochwertige Lautsprecher arbeiten so
präzise, machen winzige Abweichungen in
ihrer Aufstellung so deutlich hörbar, dass
man letztlich im Bereich weniger Millimeter
verschiebt und vorsichtig rückt. Fast könnte
man von einer Wechselbeziehung zwischen
den Boxen und ihrem Betreiber sprechen,
bei der jene diesem immer mehr von ihrem
Können und ihrer Akkuratesse zeigen, wo-
HIFI-SÜNDE №7
D ig ital-A u sg an g
n ic h t
bei der Hörer lernt, seine Boxen immer
besser zu platzieren, um eine optimale Dar-
bietung herauszukitzeln.
Und schließlich ist es dann geschafft. Man
selbst und die Boxen sind an dem Punkt an-
gekommen, wo alle Parameter im bestmög-
lichen Verhältnis zueinander stehen und ei-
ne Steigerung kaum noch machbar er-
scheint. Der Eindruck täuscht, doch vor lau-
ter Glückseligkeit über das Erreichte ver-
zichten viele Musikliebhaber auf
den letzten Schritt, bei dem man
das Gehör durch einen Zoll-
stock ersetzt.
Mit diesem werden nun die Ab-
stände der Boxen zu den Rück-
und Seitenwänden überprüft. Sie
werden
feststellen,
dass
sich
trotz sorgfältigster Aufstellung
geringe Abweichungen im Be-
reich weniger Zentimeter erge-
ben, die es noch auszugleichen
gilt. Ganz Korrekte bilden dabei
den M ittelwert der Abweichung und be-
wegen beide Lautsprecher. Meist reicht es,
einen der beiden präzise an die Abstände
des anderen anzupassen.
Danach rastet das Klangbild nicht selten
regelrecht ein, stellt sich eine zuvor noch
leicht verschleierte Plastizität ein, die man
mit den Ohren alleine nicht hat herauskit-
zeln können. Auf einmal passen die Teile des
Klangbilds noch besser zueinander, bildet
sich eine noch schlüssigere Darbietung. Das
Ergebnis ist in aller Regel die kleine Mühe
wert. Also auf, denn Müßiggang ist ohnehin
eine der klassischenTodsünden.
Bei der Laut-
sprecheraufstel-
lung hilft einem
im letzten
Schritt nicht das
Ohr, sondern der
Zollstock für Ka-
nalgleichheit
Der absolut exakte Abstand beider Lautsprecher
zu den sie umgebenden Wänden holt das
entscheidende Quäntchen an Präzision heraus
A
ngesichts offener elektrischer Digital-
Anschlüsse an CD-Spielern und -Re-
cordern lacht sich der Klangteufel krumm
und schief.In und um den Pla/er herumvaga-
bundierende Hochfrequenzsignale mit ent-
sprechenden, kaum im Zaum zu haltenden
Streufeldern sind so richtig nach seinem
Geschmack.
Ungenutzte
Digital-Buchsen
gehören „dichtgemacht". Ist dies nicht der
Fall, klingen einige Player aufgrund dieser
Nachlässigkeit nämlich locker eine Klasse
schlechter. Dabei wäre eine Abhilfe für das
Gerät, das womöglich eine Stan-
ge Geld gekostet hat, sehr leicht
machbar - und das zum Preis
von wenigen Euro.
Alles, was man braucht, ist ein
winziger
Cinch-Abschlussste-
cker für die ungenutzte Buchse.
Dabei darf es sich gerne um ein
ganz primitives Teil handeln, das
es im Elektronikhandel für weni-
ge Cent gibt. Viele Fachhändler
bieten fertig konfektionierte Ab-
schlussstecker für einige Euro
an.Wichtig ist in jedem Fall, dass intern der
„heiße" Pin und die äußere Masse mittels ei-
nes 75-Ohm-Widerstands verbunden sind.
Denn der so genannte Wellenwiderstand
koaxialer Digitalausgänge ist auf 75 Ohm
festgelegt. Ein entsprechender Widerstand
sorgt also für einen reflexionsfreien „Ver-
schluss“ des zuweilen auch nach der BNC-
Norm ausgeführten In- oder Outputs.
Nicht nur in unseren Hörräumen bewirkt
der Stecker zuweilen kleineWunder.auch in
Workshops erzeugt der Trick immer wie-
der Erstaunen.Auf einmal tönt’s homogener
und räumlicher. Natürlich wären die Her-
steller grundsätzlich in der Pflicht, diesen
wichtigen Cent-Artikel gleich mitzuliefern.
Aber die sind eben auch nicht frei von HiFi-
Sünden.
DIGITAL AU
'
COAX.
OPT.
Ein offener koaxialer Digital-Ausgang.
wie man ihn an praktisch jedem
CD-Spieler findet, ist eine
nicht zu vernachlässigende
Störquelle. Abhilfe schafft
ein hier zu Fotozwecken ge-
öffneter Cinch-Stecker, der
intern mit 75 Ohm abge-
schlossen wurde. Oft erheb-
licher Klanggewinn für ein paar Euro
60 STEREO H IF I-T U N IN G